Einleitung

Auf Kaliumpermanganat, das sich in einem Stahltiegel befindet, wird Glycerin gegeben. Es erfolgt nach kurzer Verzögerung eine heftige Reaktion.

 

Verwendete Chemikalien

Chemikalie

GHS03 – Flamme über einem Kreis

GHS08 – Gesundheitsgefahr

GHS05 – Ätzwirkung

GHS07 – Ausrufezeichen

GHS09 – Umwelt

Gefahr

5 g Kaliumpermanganat, KMnO4 – 158.03 g/mol

Kaliumoxido(trioxo)mangan (IUPAC), Permangansäure Kaliumsalz

CAS-Nr.: 7722-64-7 – EG-Nr.: 231-760-3

Ox. Sol. 2, Acute Tox. 4 (oral), Skin Corr. 1, Eye Dam. 1, Repr. 2, STOT RE 2 (Gehirn), Aquatic Acute/Chronic 1, WGK 3

H272 Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel. H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H361d Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen. H373 Kann die Organe schädigen (Gehirn) bei längerer oder wiederholter Exposition durch Einatmen. H410 Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. P210 Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P260 Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol nicht einatmen. P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz/Gehörschutz tragen. P303 + P361 + P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen. P305 + P351 + P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.

Sigma-Aldrich, 223468, SDB vom 18.12.2020

 

5 mL Glycerin, C3H8O3 – 92.09 g/mol

Propan-1,2,3-triol (IUPAC), 1,2,3-Propantriol, 1,2,3-Trihydroxypropan, Glyzerin, Protol, Ölsüß, E 422

CAS-Nr.: 56-81-5 – EG-Nr.: 200-289-5

WGK 1

Sigma-Aldrich, PHR1020, SDB vom 22.01.2020

 

Verwendete Geräte, Versuchsaufbau

Feuerfeste Unterlage, Stahltiegel (25 mL), 50-ml-Becherglas, Pipette, Glasstab, Abzug

 

Versuchsdurchführung

Der Stahltiegel wird mit 5 g Kaliumpermanganat beschickt und auf eine feuerfeste Unterlage unter dem Abzug gestellt. In das 50-ml-Becherglas werden 5 mL Glycerin eingefüllt, mit einer Pipette 10 Tropfen Wasser zugegeben und kurz durchgerührt. Das Glycerin wird nun auf das Kaliumpermanganat gegossen. Es erfolgt nach kurzer Zeit eine heftige Reaktion, bei der man die Flammenfärbung von Kalium beobachten kann.

 

Reaktionsgleichung

Im Idealfall:

3 C3H8O3 + 14 KMnO4 → 7 K2CO3↓ + 14 MnO2↓ + 2 CO2↑ + 12 H2O↑

 

Das Kaliumpermanganat oxidiert das Glycerin zu Kohlenstoffdioxid, Braunstein (MnO2), Kaliumcarbonat (K2CO3) und Wasser. Auch diverse andere Verbindungen können entstehen, wie grünes Kaliummanganat(VI) (K2MnO4) oder braunes Mangan(III)-oxid (Mn2O3). Es handelt sich um einen exothermen Vorgang (starke Wärmeentwicklung). Wenn die Zündtemperatur überschritten ist, kommt es zur Selbstentzündung.

 

Medien

Abb. 1 – Kaliumpermanganat wird in einer feuerfesten Schale gegeben.Abb. 2 – nun wird Glycerin zugegeben.Abb. 3 – nach kurzer Zeit entzündet sich die Mischung.Abb. 4 – s zeigt sich die Flammenfärbung von Kalium.

 

 

Quellenangaben

[1]
F. Bukatsch, O. Krätz, G. Probeck und R. Schwankner. "Zeitzünder-Bombe", ausgelöst durch Glycerin. In: So interessant ist Chemie, 2. Auflage, Aulis-Verlag Deubner: Köln, 1997, 94.
[2]
F. R. Kreißl und O. Krätz. Lichtblitz – Mischung aus Kaliumpermanganat und Glycerin. In: Feuer und Flamme, Schall und Rauch, WILEY-VCH: Weinheim, 1999, 121.
[3]
H. W. Roesky und K. Möckel. Feuer ohne Streichholz. In: Chemische Kabinettstücke, VCH Verlagsgesellschaft mbH: Weinheim, 1994, 39–40.
[4]
A. Fr. Holleman, E. Wiberg und N. Wiberg. Mangan(II)-Verbindungen. In: Holleman–Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie, 101. Auflage, Walter de Gruyter: Berlin, 1995, 1488.

 

Download

Vulkan aus Kaliumpermanganat und Glycerin

 

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