Aus Ruthenium(III)-chlorid-Hydrat, 2,2′-Bipyridin, Aceton, Natriumphosphinat-Monohydrat und Kaliumchlorid wird
Tris(2,2′-bipyridyl)ruthenium(II)-chlorid-Hexahydrat hergestellt.

 

Verwendete Chemikalien

Chemikalie

GHS05 – Ätzwirkung

GHS07 – Ausrufezeichen

GHS09 – Umwelt

Gefahr

980 mg Ruthenium(III)-chlorid-Hydrat, RuCl3 · x H2O – 207.43 g/mol

Rutheniumtrichlorid
CAS-Nr.: 14898-67-0 – EG-Nr.: 233-167-5
Acute Tox. 4 (oral), Skin Corr. 1B, Eye Dam. 1, Aquatic Chronic 2, WGK 3
H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. P260 Staub nicht einatmen. P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P301+P312 BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P303+P361+P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen. P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. Sigma-Aldrich, 206229, SDB vom 06.09.2022

GHS06 – Totenkopf mit gekreuzten Knochen

Gefahr

1,94 g 2,2′-Bipyridin, C10H8N2 – 156.19 g/mol

α,α′-Dipyridyl, 2,2′-Bipyridinyl
CAS-Nr.: 366-18-7 – EG-Nr.: 206-674-4
Acute Tox. 3 (oral, dermal), WGK 3
H301+H311 Giftig bei Verschlucken oder Hautkontakt. P264 Nach Gebrauch Haut gründlich waschen. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P301+P310 BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P302+P352+P312 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser waschen. Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P361+P364 Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen und vor erneutem Tragen waschen. P405 Unter Verschluss aufbewahren. Merck, 103098, SDB vom 14.03.2024

 

3,17 g Natriumphosphinat-Monohydrat, NaH2PO2 · H2O – 105.99 g/mol

Natriumdihydrogenphosphit, Natriumhypophosphit-Monohydrat
CAS-Nr.: 10039-56-2 – EG-Nr.: 231-669-9
WGK 2
Sigma-Aldrich, S5012, SDB vom 08.04.2022

 

24 g Kaliumchlorid, KCl – 74.55 g/mol

Chlorkalium
CAS-Nr.: 7447-40-7 – EG-Nr.: 231-211-8
WGK 1
Sigma-Aldrich, P9333, SDB vom 08.04.2022

GHS02 – Flamme

GHS07 – Ausrufezeichen

Gefahr

Ca. 40 mL Aceton, C3H6O – 58.08 g/mol

Propan-2-on (IUPAC), 2-Propanon, Propanon, Dimethylketon
CAS-Nr.: 67-64-1 – EG-Nr.: 200-662-2
Flam. Liq. 2, Eye Irrit. 2, STOT SE 3 (Zentralnervensystem), WGK 1
H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar. H319 Verursacht schwere Augenreizung. H336 Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen. P210 Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P233 Behälter dicht verschlossen halten. P240 Behälter und zu befüllende Anlage erden. P241 Explosionsgeschützte elektrische/Lüftungs-/Beleuchtungsgeräte verwenden. P242 Funkenarmes Werkzeug verwenden. P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. EUH066 Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen. Merck, 100014, SDB vom 01.03.2024

 

Produkt

Chemikalie

 

Tris(2,2′-bipyridyl)ruthenium(II)-chlorid-Hexahydrat, C30H24Cl2N6Ru · 6 H2O – 748.62 g/mol

Rutheniumtris(2,2′-bipyridyl)dichlorid-Hexahydrat, Tris(2,2′-bipyridyl)dichlorruthenium(II), Ru(bpy)3Cl2
CAS-Nr.: 50525-27-4
WGK 3
Sigma-Aldrich, 544981, SDB vom 26.04.2022

 

Verwendete Geräte, Versuchsaufbau

Stahltopf, Sand, 2 × Uhrglasschale, Pistill, Magnetrührer mit Heizfunktion, Magnetrührfisch, Thermometer (200 °C), 300-ml-Erlenmeyerkolben, 3 × 10-ml-Messzylinder, 2 × 50-ml-Messzylinder, 100-ml-Messzylinder, 100-ml-Becherglas, Rückflusskühler, Filtrationszubehör (Filterpapier usw.), Waage, Spateln, Eisbad, Wasserstrahlpumpe, Nutsche, Saugflasche, Filterpapier

 

Versuchsdurchführung

980 mg Ruthenium(III)-chlorid-Hydrat (Ru-Gehalt 40.9 %) werden auf einer Uhrglasschale, abgedeckt mit einer anderen Uhrglasschale, im Sandbad bei 120 °C für 3 Stunden erhitzt, mit einem Pistill zerpulvert und erneut 1 Stunde bei 120 °C gehalten. Es ergibt sich ein Gewichtsverlust auf 900 mg. In einem 300-ml-Erlenmeyerkolben werden 1.94 g 2,2′-Bipyridin und 3.17 g Natriumphosphinat-Monohydrat in 11 mL dest. Wasser suspendiert bzw. gelöst und das getrocknete Ruthenium(III)-chlorid, unter leichtem Schwenken, hinzugefügt. Weitere 70 mL dest. Wasser werden zugegeben und die Reaktionsmischung unter Rühren für 30 Minuten beim Siedepunkt unter Rückfluss gehalten. Ist die Lösung anschließend klar und ohne Fremdpartikel, werden 24 g festes Kaliumchlorid eingetragen (ansonsten vorher heiß filtrieren) und wieder bis zum Siedepunkt erhitzt, bis erneut eine klare Lösung entstanden ist. Notfalls werden zum Erreichen einer klaren Lösung 5 bis 15 mL dest. Wasser zugefügt. Die Lösung wird auf 0 °C abgekühlt und die ausgefallenen Kristalle des Komplexes (kurz Rubpy) werden vakuumfiltriert. Im Erlenmeyerkolben noch anhaftende Kristalle werden mit je 2 Portionen von 5 mL Aceton 10 % (0 °C) abgespült und zum Filterkuchen gegeben. Es wird abgesaugt und mit 30 mL Aceton (0 °C) nachgewaschen. Die Kristalle werden luftgetrocknet.

Ausbeute: 2.38 g Tris(2,2′-bipyridyl)ruthenium(II)-chlorid-Hexahydrat (80 % d. Th. bezogen auf das Ruthenium(III)-chlorid).

 

Reaktionsgleichung

Abb. 1 – Reduktion von Ruthenium(III)-chlorid und Komplexierung.
Abb. 1 – Reduktion von Ruthenium(III)-chlorid und Komplexierung.
Die freien Elektronenpaare des Liganden binden sich mit den unbesetzten d-Orbitalen des Ruthenium(II)-Ions, welches durch Reduktion von Ruthenium(III) durch Hypophosphit gebildet wird. Bei Abkühlung fällt Ru(bipy)3Cl2 als Hexahydrat an, dessen Löslichkeit durch die Chloridionen des zugesetzten Kaliumchlorids weiter herabgesenkt wird.

 

Quellenangaben

[1]
Pok. Tris(2,2′-bipyridyl)-ruthenium(II)-chlorid, alternativ. illumina-chemie.de, 2014. https://illumina-chemie.de/tris-%2822-bipyridyl%29-ruthenium%28ii%29-chlorid-alternativ-t3641.html (Link ) [10.10.2015] mit freundlicher Genehmigung von Pok.
[2]
J. A. Broomhead, C. G. Young und P. Hood. Tris(2,2′-Bipyridine)Ruthenium(II) Dichloride Hexahydrate. In: Inorganic Syntheses Vol. 28, John Wiley & Sons, Inc., 1990, 338–340. DOI: 10.1002/9780470132593.ch86

 

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