In einem abgedunkelten Raum wird in eine vorgelegte Kaliumpermanganat-Lösung eine Natriumborhydrid-Lösung gegossen. Innerhalb weniger Sekunden erfolgt eine orangerote Chemolumineszenz [1].
Verwendete Chemikalien
Chemikalie
Gefahr
0.1 g Kaliumpermanganat, KMnO4 – 158.03 g/mol
Kaliumoxido(trioxo)mangan (IUPAC), Permangansäure Kaliumsalz CAS-Nr.: 7722-64-7 – EG-Nr.: 231-760-3 Ox. Sol. 2, Acute Tox. 4 (oral), Skin Corr. 1, Eye Dam. 1, Repr. 2, STOT RE 2 (Gehirn), Aquatic Acute/Chronic 1, WGK 3 H272 Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel. H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H361d Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen. H373 Kann die Organe schädigen (Gehirn) bei längerer oder wiederholter Exposition durch Einatmen. H410 Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. P210 Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P260 Staub nicht einatmen. P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P303+P361+P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen. P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. Sigma-Aldrich, 223468, SDB vom 05.03.2024
Schwefel(VI)-säure, Dihydrogensulfat, Monothionsäure, E 513, Vitriolöl (veraltet) CAS-Nr.: 7664-93-9 – EG-Nr.: 231-639-5 Met. Corr. 1, Skin Irrit. 2, Eye Irrit. 2, WGK 1 H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein. H315 Verursacht Hautreizungen. H319 Verursacht schwere Augenreizung. P234 Nur in Originalverpackung aufbewahren. P264 Nach Gebrauch Haut gründlich waschen. P280 Schutzhandschuhe/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P302+P352 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser waschen. P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. P332+P313 Bei Hautreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen. Merck, 480704, SDB vom 29.02.2024
Gefahr
1 g Natriumborhydrid, NaBH4 – 37.83 g/mol
Natriumtetrahydroborat (IUPAC), Natriumboranat, Natriumtetrahydridoborat CAS-Nr.: 16940-66-2 – EG-Nr.: 241-004-4 Water-react. 1, Acute Tox. 3 (oral), Skin Corr. 1B, Eye Dam. 1, Repr. 1B, WGK 2 H260 In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase, die sich spontan entzünden können. H301 Giftig bei Verschlucken. H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H360FD Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann das Kind im Mutterleib schädigen. P231+P232 Inhalt unter inertem Gas handhaben und aufbewahren. Vor Feuchtigkeit schützen. P260 Staub nicht einatmen. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P303+P361+P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen. P304+P340+P310 BEI EINATMEN: Die Person an die frische Luft bringen und für ungehinderte Atmung sorgen. Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. EUH014 Reagiert heftig mit Wasser. Sigma-Aldrich, 452882, SDB vom 11.01.2024
Gefahr
1 mL Natronlauge 10 %, NaOH – 40.00 g/mol
Natriumhydroxidlösung CAS-Nr.: 1310-73-2 – EG-Nr.: 215-185-5 Met. Corr. 1, Skin Corr. 1A, Eye Dam. 1, WGK 1 H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein. H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. P234 Nur in Originalverpackung aufbewahren. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P303+P361+P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen. P304+P340+P310 BEI EINATMEN: Die Person an die frische Luft bringen und für ungehinderte Atmung sorgen. Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. P363 Kontaminierte Kleidung vor erneutem Tragen waschen. Sigma-Aldrich, S8263, SDB vom 08.10.2023
Lösung A: In einem 250-ml-Becherglas werden 0.1 g Kaliumpermanganat und 2 g Natriumhexametaphosphat in 50 mL dest. Wasser gelöst und 2 mL Schwefelsäure 10 % zugegeben.
Lösung B: In einem 50-ml-Becherglas werden 10 mL dest. Wasser vorgelegt, 1 mL Natronlauge 10 % zugesetzt und darin 1 g Natriumborhydrid gelöst.
In Lösung A wird ein Magnetrührfisch gegeben und das Becherglas auf einen Magnetrührer gestellt. Die Lösung sollte gut gerührt werden. Der Raum wird nun verdunkelt und mit einer Pipette 2–3 mL Lösung B zugesetzt. Innerhalb weniger Sekunden zeigt sich eine orangerote Chemolumineszenz, welche ca. 6–7 Sekunden sichtbar ist. Danach ist die Lösung farblos.
Abb. 1 – Energieabgabe der angeregten Mangan(II)-ionen durch Photonenemission.
Das gezeigte Experiment basiert auf einer Arbeit von Barnett et al. [2] und wurde von Albrecht et al. [1] modifiziert. Das sich Kaliumpermanganat als Oxidationsmittel für Chemolumineszenzreaktionen eignet, ist bekannt: Luminol, Siloxen [3], Opiate (Codein) [4] und Sulfit [5]. Bei diesen Reaktionen spielen elektronisch angeregte Manganionen keine Rolle. Die Chemolumineszenz von organischen Komplexen der schweren Übergangsmetalle (VIII. Nebengruppe) und der f-Elemente der Lanthanoide bei Reddoxreaktionen ist bekannt. Beispiele hierfür sind Ruthenium [6, 7, 8] und Europium [9]. Die Besonderheit dieses Experiments ist, dass hier keine organischen Liganden vorliegen. Die Chemolumineszenz wird direkt durch angeregte Mangan(II)-ionen erzeugt (λ ≈ 690 nm) [2].
Medien
Quellenangaben
[1]
S. Albrecht, H. Brandl und T. Zimmermann. Anorganische Chemilumineszenz. Traditionelle Experimente in neuem Licht. Chem. unserer Zeit2008,42 (6), 394–400. DOI: 10.1002/ciuz.200800460
[2]
N. W. Barnett, B. J. Hindson, P. Jones, C. E. Lenehan und R. A. Russell. New light from an old reagent: Chemiluminescence from the reaction of potassium permanganate with sodium borohydride. Aust. J. Edu. Chem.2005,65, 29–31. https://www.raci.org.au/document/item/1965 [14.01.2017]
[3]
H. Brandl. Tribochemolumineszenzreaktionen mit „Wöhlerschem Siloxen“. Prax. Naturwiss. Chem.1988,37 (5), 36–38.
[4]
N. W. Barnett, Simon W. Lewis und D. J. Tucker. Determination of morphine in process streams by sequential injection analysis with chemiluminescence detection. Fresenius J. Anal. Chem.1996,355 (5), 591–595. DOI: 10.1007/s0021663550591
[5]
J. Stauff und W. Jaeschke. Chemilumineszenz der SO2-Oxidation. Z. Naturforsch., B: Chem. Sci.1978,33 (3), 293–297. DOI: 10.1515/znb-1978-0309
[6]
S. Albrecht, H. Brandl, D. Weiß und T. Zimmermann. Experimente mit Ozon: Angewandte Chemilumineszenz. Chem. unserer Zeit2007,41 (1), 30–37. DOI: 10.1002/ciuz.200700405
[7]
S. Albrecht, H. Brandl und T. Zimmermann. Chemilumineszenz: Reaktionssysteme und ihre Anwendung unter besonderer Berücksichtigung von Biochemie und Medizin, Hüthig: Heidelberg, 1996.4–6
[8]
C. K. Jörgensen. Studies of Absorption Spectra. IV. Some New Transition Group Bands of Low Intensity. Acta Chem. Scand.1954,8, 1502–1512. DOI: 10.3891/acta.chem.scand.08-1502
[9]
M. Elbanowski, B. Mkowska, K. Staninski und M. Kaczmarek. Chemiluminescence of systems containing lanthanide ions. J. Photochem. Photobiol., A2000,130 (2–3), 75–81. DOI: 10.1016/S1010-6030(99)00222-1
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