Auf ein Gemisch aus Ammoniumnitrat, Zinkstaub und Ammoniumchlorid werden einige Tropfen Wasser gegeben.

 

Verwendete Chemikalien

Chemikalie

GHS03 – Flamme über einem Kreis

GHS07 – Ausrufezeichen

Achtung

4 g Ammoniumnitrat, NH4NO3 – 80.04 g/mol

Ammonsalpeter
CAS-Nr.: 6484-52-2 – EG-Nr.: 229-347-8
Ox. Sol. 3, Eye Irrit. 2, WGK 1
H272 Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel. H319 Verursacht schwere Augenreizung. P210 Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P220 Von Kleidung und anderen brennbaren Materialien fernhalten. P264 Nach Gebrauch Haut gründlich waschen. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz/Gehörschutz tragen. P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. P337+P313 Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen. Merck, 101188, SDB vom 14.03.2024

GHS09 – Umwelt

Achtung

4 g Zink (Staub), Zn – 65.39 g/mol

CAS-Nr.: 7440-66-6 – EG-Nr.: 231-175-3
Aquatic Acute/Chronic 1, WGK 2
H410 Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P391 Verschüttete Mengen aufnehmen. P501 Inhalt/Behälter einer anerkannten Abfallentsorgungsanlage zuführen. Sigma-Aldrich, 209988, SDB vom 29.02.2024

GHS07 – Ausrufezeichen

Achtung

0.5 g Ammoniumchlorid, NH4Cl – 53.49 g/mol

Salmiak
CAS-Nr.: 12125-02-9 – EG-Nr.: 235-186-4
Acute Tox. 4 (oral), Eye Irrit. 2, WGK 1
H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H319 Verursacht schwere Augenreizung. P264 Nach Gebrauch Haut gründlich waschen. P280 Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P301+P312 BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. P337+P313 Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen. P501 Inhalt/Behälter einer anerkannten Abfallentsorgungsanlage zuführen. Merck, 101145, SDB vom 18.01.2024

GHS03 – Flamme über einem Kreis

GHS05 – Ätzwirkung

Gefahr

1 g Strontiumnitrat, Sr(NO3)2 – 211.63 g/mol

Strontiumdinitrat (IUPAC), Strontium(II)-nitrat
CAS-Nr.: 10042-76-9 – EG-Nr.: 233-131-9
Ox. Sol. 1, Eye Dam. 1, WGK 1
H271 Kann Brand oder Explosion verursachen; starkes Oxidationsmittel. H318 Verursacht schwere Augenschäden. P210 Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P220 Von Kleidung und anderen brennbaren Materialien fernhalten. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P283 Schwer entflammbare oder flammhemmende Kleidung tragen. P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. P306+P360 BEI KONTAKT MIT DER KLEIDUNG: Kontaminierte Kleidung und Haut sofort mit viel Wasser abwaschen und danach Kleidung ausziehen. Sigma-Aldrich, 31633, SDB vom 15.04.2023

 

Verwendete Geräte, Versuchsaufbau

250-ml-Becherglas, feuerfeste Unterlage, Pipette

 

Versuchsdurchführung

In einem 250-ml-Becherglas werden 4 g Ammoniumnitrat, 4 g Zinkstaub, 0.5 g Ammoniumchlorid und ggf. 1 g Strontiumnitrat durch Schütteln vermengt. Dieses Gemisch wird auf eine feuerfeste Unterlage gegeben und mit ein paar Tropfen Wasser versetzt.

 

Reaktionsgleichung

Abb. 1 – Bruttogleichung (näherungsweise) der Reaktion von Zink und Ammoniumnitrat zu Stickstoff, Zinkoxid und Wasser.
Abb. 1 – Bruttogleichung (näherungsweise) der Reaktion von Zink und Ammoniumnitrat zu Stickstoff, Zinkoxid und Wasser.

Das Ammoniumnitrat bildet in kurzer Zeit mit dem Wasser eine konzentrierte Lösung. Das reaktionsfreudige Zink reagiert sehr heftig mit der Ammoniumnitrat-Lösung. Diese zersetzt sich dabei und es wird sehr viel Wärme frei. Während der Reaktion entreißt das Zink dem Ammoniumnitrat Sauerstoff. Bei der Reaktion entstehen Zinkoxid, Wasser und Stickstoff. Der entweichende Stickstoff wirbelt das Reaktionsgemisch auf. Das Ammoniumchlorid verlängert die Dauer der Reaktion, indem die Chloridionen verhindern, dass sich beim Zink eine Oxidschicht bildet. Die Oxidschicht würde ein Weiterreagieren mit der Ammoniumnitrat-Lösung verhindern. Bei diesem Experiment läuft eine Redoxreaktion ab, da Oxidation und Reduktion stattfinden.

Abb. 2 – Komproportionierung (Synproportionierung) von Stickstoff.
Abb. 2 – Komproportionierung (Synproportionierung) von Stickstoff.

Das Zink wird oxidiert und ist selbst Reduktionsmittel. Aus zwei Atomen Stickstoff, wovon eines eine niedrige und das Andere eine hohe Oxidationsstufe aufweist, entsteht ein Stickstoffmolekül (N2) mit einer mittleren, einheitlichen, Oxidationsstufe. Das Stickstoffatom mit der niedrigen Oxidationsstufe wird oxidiert und das Stickstoffatom mit der hohen Oxidationsstufe wird reduziert.

Abb. 3 – Die Redoxreaktionen im Detail.
Abb. 3 – Die Redoxreaktionen im Detail.
Eine solche Reaktion bezeichnet man als Komproportionierung (Synproportionierung). Dabei handelt es sich um eine besondere Form der Redoxreaktion.

 

Medien

 

 

Quellenangaben

[1]
B. Z. Shakhashiri. Reaction of Zinc and a Mixture of Ammonium Nitrate and Ammonium Chloride. In: Chemical DemonstrationsVol. 1, Univ. of Wisconsin Press, 1983, 51–52.
[2]
F. Bukatsch, O. Krätz, G. Probeck und R. Schwankner. Wasser wirkt nicht „löschend“, sondern „entfacht einen Brand“. In: So interessant ist Chemie, 2. Auflage, Aulis-Verlag Deubner: Köln, 1997, 92.
[3]
F. R. Kreißl und O. Krätz. Magische Flamme. In: Feuer und Flamme, Schall und Rauch, WILEY-VCH: Weinheim, 1999, 97.
[4]
H. W. Roesky und K. Möckel. Feuerwerk mit Eis. In: Chemische Kabinettstücke, VCH Verlagsgesellschaft mbH: Weinheim, 1994, 29–30.

 

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