Aus Anthrachinon, Lithium, Diethylether, Brombenzol, Natriumphosphinat, Kaliumiodid und Essigsäure wird in einer Schutzgasatmosphäre 9,10-Diphenylanthracen hergestellt.
Verwendete Chemikalien
Chemikalie | |
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Gefahr |
0.8 g Lithium, Li – 6.94 g/mol CAS-Nr.: 7439-93-2 – EG-Nr.: 231-102-5 |
Gefahr |
100 mL Diethylether, C4H10O – 74.12 g/mol Ether |
Achtung |
4 mL Brombenzol, C6H5Br – 157.02 g/mol Brombenzen (IUPAC), Phenylbromid |
Gefahr |
5 g Anthrachinon, C14H8O2 – 208.21 g/mol Anthracen-9,10-dion (IUPAC), 9,10-Anthrachinon, 9,10-Dihydro-9,10-anthracendion |
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15 g Natriumphosphinat-Monohydrat, NaH2PO2 · H2O – 105.99 g/mol Natriumdihydrogenphosphit, Natriumhypophosphit-Monohydrat |
Gefahr |
15 g Kaliumiodid, KI – 166.00 g/mol Iodkalium, Kaliumjodid |
Gefahr |
100 mL Essigsäure 100 %, C2H4O2 – 60.05 g/mol Ethansäure (IUPAC), Eisessig, Methancarbonsäure, Methylameisensäure |
Achtung |
Argon (gasförmig), Ar – 39.95 g/mol CAS-Nr.: 7440-37-1 – EG-Nr.: 231-147-0 |
oder |
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Achtung |
Stickstoff (gasförmig, verdichtet), N2 – 28.01 g/mol CAS-Nr.: 7727-37-9 – EG-Nr.: 231-783-9 |
Produkt
Chemikalie | |
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9,10-Diphenylanthracen, C26H18 – 330.43 g/mol CAS-Nr.: 1499-10-1 – EG-Nr.: 216-105-1 |
Verwendete Geräte, Versuchsaufbau
Dreihalskolbenrührapparatur: 250-ml-Dreihalskolben, Thermometer (Schliff), Tropftrichter, Rückflusskühler, Trockenrohr, Magnetrührer, Rührfisch, Heizpilz, Schutzgaszufuhr
Vorrichtung zur Saugfiltration: 500-ml-Saugflasche, Nutsche, Filterpapier, Wasserstrahlpumpe
Hammer, 3 × 100-ml-Messzylinder, 10-ml-Messzylinder, Waage, Spatel, Kältebad
Versuchsdurchführung
Zuerst wiegt man 0.8 g (0.115 mol) Lithium ab und schlägt es mit einem Hammer zu flachen Plättchen. Die Plättchen (ca. 1 mm dick) kann man dann in kleinere Stückchen zurechtschneiden. Diese gibt man in 50 mL wasserfreien Diethylether [Abb. 1]. Die Apparatur besteht aus einem Dreihalskolben, der mit Rückflusskühler, Tropftrichter, Gaseinleitungsrohr sowie einem Rührfisch bestückt ist. Auf den Rückflusskühler wird noch ein Trockenrohr aufgesetzt. Unter den Dreihalskolben setzt man einen Heizpilz (der zunächst noch ungenutzt bleibt) und einen Magnetrührer [Abb. 2]. An das Gaseinleitungsrohr schließt man die Schutzgaszufuhr an. Sofern man das günstige Baumarktgas verwendet, sollte man unbedingt außer der obligatorischen Sicherheitsflasche noch eine Waschflasche mit alkalischer Pyrogallollösung (Entfernung von Sauerstoff) und ein Trockenrohr/einen Trockenturm mit Natronkalk (Entfernung von Wasser) vorschalten. Dieses Vorgehen ist zu empfehlen, aber hier nicht zwingend notwendig. Es geht auch ohne Trocknung und Reinigung. Die Ausbeuteverluste sind auch kaum merklich. Das Wichtigere hierbei ist, dass trockener Ether verwendet wird. In den Dreihalskolben legt man, nachdem die Apparatur mit Schutzgas gespült wurde, das Lithium in Diethylether vor. Den Tropftrichter befüllt man mit einer Lösung aus 4 mL (0.038 mol) Brombenzol, welches getrocknet und gereinigt wird, indem man mit Calciumchlorid schüttelt und über Calciumhydrid einer fraktionierten Destillation unterwirft oder indem man es durch Aluminium(III)-oxid säult und ebenfalls rektifiziert, in 50 mL wasserfreien Diethylether. Unter kräftigem Rühren wird nun das Brombenzol zum Lithium getropft. Die Kühlung muss hierbei schon eingeschaltet sein, da sich der Diethylether bei der Reaktion manchmal bis zum Sieden erwärmt. Das Gemisch verfärbt sich dabei gräulich [Abb. 3 und Abb. 4]. Nachdem das Zutropfen des Brombenzols beendet ist, erhitzt man noch eine knappe Stunde unter Rückfluss. Die Schutzgaszufuhr kann hier unterbrochen werden. Das sich bildende Etherpolster reicht hier aus. Danach hat sich fast das gesamte Lithium umgesetzt. Wenige Lithiumstückchen sind noch zu erkennen. Das Reaktionsgemisch ist jetzt fast schwarz [Abb. 5]. Die Heizhaube wird abgenommen und das Gemisch mit Eiswasser heruntergekühlt. Nun gibt man unter Schutzgas und wieder kräftigem Rühren 5 g (0.024 mol) Anthrachinon zu. Das Gemisch färbt sich nun orange [Abb. 6]. Jetzt kann die Schutzgaszufuhr beendet werden. Es wird noch für 20 Minuten unter Rückfluss erhitzt und dann wieder abgekühlt. Nach dem Abkühlen der Lösung werden unter Rühren vorsichtig 100 mL Wasser zugegeben [Abb. 7]. Nach einer halben Stunde, und wenn kein Lithium mehr sichtbar ist, wird der Rückstand abgenutscht [Abb. 8] und in den vorher verwendeten Kolben gegeben. Eine Reinigung des Kolbens ist nicht notwendig. Zu dem Rückstand gibt man noch 15 g (0.09 mol) Kaliumiodid, 15 g (0.14 mol) Natriumphosphinat und 100 mL Eisessig. Die Mengen sind auf einen erhaltenen Rückstand von 10 g berechnet (Feuchtausbeute), müssen also dementsprechend angepasst werden. Es wird erneut für 30 Minuten unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen scheidet sich das gewünschte Produkt kristallinisch aus [Abb. 9]. Es wird abgenutscht und aus Eisessig umkristallisiert. Man trocknet das Produkt im Vakuum, um auch den anhaftenden Geruch nach Essigsäure zu entfernen. Dabei erhält man das Produkt in feinen Nadeln. Normalerweise ist das Produkt vollkommen weiß. Es kann aber auch beige oder ins gelbliche gehend verfärbt sein, das macht aber nichts [Abb. 10].
Ausbeute: 5.2 g = 65 % d. Th.
Medien
Reaktionsgleichung
Quellenangaben
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